Worum geht es in deinem Job? In welchem Bereich arbeitest du?
Bei meiner Arbeit geht es um die Materialien, die im Innenraum eines Fahrzeuges verwendet werden. Grundsätzlich geht es um alle Materialien, die man sehen und fühlen kann – die Textilien, das Teppichmaterial, der Kofferraum, etc. Dabei konzentriere ich mich auf Nachhaltigkeit, auf recycelte Materialien und auf die Verbesserung der Teile/Materialien, um im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu agieren. Jedes Mal, wenn wir ein neues Material entwickeln, müssen wir darüber nachdenken, ob es nachhaltig ist. Was ist der CO2-Fußabdruck? Ist es am Ende des Lebens recycelbar?
Inwiefern trägt deine Arbeit zu den Nachhaltigkeitszielen der BMW Group bei?
Meine Arbeit trägt zu den Nachhaltigkeitszielen der BMW Group bei, da wir alle Teile analysieren. In Bezug auf den Innenraum berechnen wir den CO2-Fußabdruck und sehen, welche Materialien diesen reduzieren und in welchem Umfang. Welche Materialmischungen können verwendet werden, um den Ansatz der Kreislaufwirtschaft sicher zu stellen. Ich freue mich, dass diese Transformation stattfindet und ich ein Teil davon sein kann. Es gibt meiner Arbeit und meinem täglichen Leben wirklich einen Sinn und ich denke, dass dieser Sinn das ist, wonach die jüngeren Generationen bei der Arbeit besonders suchen. Ich denke, es ist ganz normal zu hinterfragen, ob sich das, was wir in unserem täglichen Leben tun, positiv auf die Welt auswirkt. Ich habe festgestellt, dass selbst wenn ich bei BMW etwas sehr Kleines ändere, die Auswirkungen ziemlich groß sind, weil man es mit zwei Millionen Autos multiplizieren kann. Und wenn man das zusammenfasst, ist das beeindruckend. Es ist sehr anspornend, die Kohlendioxid- und Energiezahlen zu berechnen, denn dann kann ich sehen, ob es mir wirklich gelingt, etwas zu ändern und ob es Auswirkungen haben kann.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich?
Nachhaltigkeit ist mir persönlich sehr wichtig. Das Thema Klimawandel treibt mich an und ich versuche, meinen Fußabdruck in meinem täglichen Leben kontinuierlich zu verringern. Ich esse vegan, ich reise weniger, ich fahre überall mit dem Fahrrad hin, ich benutze öffentliche Verkehrsmittel, ich versuche kein Essen zu verschwenden und ich spreche darüber. Ich denke, dass ich bereits einige Menschen mit Infos und Fakten über den Klimawandel beeinflussen konnte. Nachhaltigkeit ist ein extrem großer Bereich und jeder kann die Dinge angehen, die seiner Meinung nach den größten Einfluss haben, und das versuche ich auch. Ich bin froh, dass sich die Welt verändert – zumindest die Blase, in der ich mich befinde.
Was ist deine Vorstellung von einer nachhaltigen Welt?
Für mich ist eine nachhaltige Welt eine Welt, in der wir keine Ressourcen verschwenden, in der wir sagen können, dass wir genug übrig haben, damit zukünftige Generationen weiterleben können, und in der wir alles versucht haben, um die Emissionen in einem Korridor zu halten, in dem die Welt nicht untergeht.
Hast du schon immer auf Nachhaltigkeit geachtet?
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der Nachhaltigkeit immer ein Thema war, wenn es beispielweise darum ging, lokal einzukaufen, und frische Produkte und viel Gemüse zu kaufen. Aber im Allgemeinen denke ich, dass ich erst während meines Studiums richtig zu diesem Thema gekommen bin, als ich mehr über den Klimawandel gelernt habe. Ich habe Werkstofftechnik studiert, wo es auch um die Materialressourcen ging. Das Ressourcenmanagement und Nachhaltigkeit waren während meines gesamten Studiums immer ein Thema.