Rechtsreferendarin Sonja vor ihrem roten BMW Oldtimer

Was hat dich dazu bewogen, dich bei BMW zu bewerben?

"Ich wollte vor allem wissen, wie es ist, 'in-house' zu arbeiten. Gleichzeitig hatte ich gehört, dass die BMW Rechtsabteilung besonders viel selbst macht, statt einfach nur externe Anwält:innen aus Kanzleien zu steuern. Und nicht zuletzt gefallen mir natürlich die Autos!"

Gab es Dinge, die dich überrascht haben, als du dann hier warst?

"Am meisten überrascht hat mich die Möglichkeit, wirklich alle möglichen Rechtsbereiche kennenzulernen. Ursprünglich dachte ich, man bewirbt sich für einen ganz bestimmten Bereich. Außerdem fand ich die Kombination aus Betreuung und Selbständigkeit einzigartig: Ich hatte einen Mentor, konnte aber theoretisch von allen in verschiedenste Themen einbezogen werden. Wer aktiv auf die Anwält:innen zugeht, hat die Ausgestaltung seiner/ihrer Station weitgehend selbst in der Hand. Man wird richtig gefördert – wenn man will."

Wie sah ein typischer Tag bei BMW für dich aus?

"Der typische Tag beginnt gegen halb Neun/Neun im Büro der Referendar:innen. Vielleicht mit einem vorherigen Abstecher über die Kantine im Vierzylinder nebenan, um zu frühstücken. In den meisten Monaten ist eine Handvoll Referendar:innen gleichzeitig da, sodass im ‚Refi-Büro‘ immer etwas los ist. Zum Mittagessen sind wir meist gemeinsam mit den Anwält:innen gegangen. Inhaltlich gesehen gibt es keinen ‚typischen Tag'. Die Arbeit besteht manchmal aus Recherche, wie man das aus Kanzleien kennt. Aber oft bearbeitet man Anfragen der Fachstellen weitgehend eigenständig. Man wird in Calls mit eingebunden oder führt diese sogar allein durch. Das Spannende dabei: den Nicht-Jurist:innen aus beispielsweise Entwicklungs-, Finanz-, Vertriebs- oder PR-Abteilungen juristische Lösungen zu präsentieren und dabei adressatengerecht zu kommunizieren. Feierabend war bei mir dann meistens gegen 18 Uhr."

Und welche Erfahrungen hast du bei uns abseits der Arbeit gemacht?

"Ich habe ein tolles Miteinander erlebt und war fester Teil des Rechtsabteilungs-Teams. Teilweise habe ich ein Jahr nach meiner Station immer noch Kontakt mit einzelnen Anwält:innen, auch privat. Übrigens: Einer meiner Mitreferendare, den ich in meiner Station bei BMW kennengelernt habe, ist mittlerweile ein guter Freund – und mein Kollege in der Kanzlei, in der ich jetzt arbeite.

Uns wurde auch viel Rahmenprogramm geboten. Gerade ich als Autobegeisterte bin auf meine Kosten gekommen – z.B. bei Werksführungen, im BMW Museum oder bei einem Besuch bei Rolls-Royce. Mein Highlight war unser Besuch im Recycling-Zentrum: Zu sehen, wie so ein Auto quasi komplett recycelt wird, war schon beeindruckend. Wir durften sogar die Airbags selbst sprengen!

Die Station bei BMW war auch wertvoll fürs Examen, weil die Anwält:innen eine – sehr realistische – Simulation der mündlichen Prüfung angeboten haben, Prüfungsbedingungen und ehrliches Feedback inklusive. Für die persönliche Entwicklung und die Vorbereitung aufs Arbeitsleben war das Bewerbungstraining besonders hilfreich, das eine Hauptabteilungsleiterin angeboten hat und bei dem ich überraschend viel über mich selbst gelernt habe. Mit meinen Erkenntnissen aus dem Training konnte ich sogar schon Freund:innen für ihre Bewerbungsgespräche in ganz anderen Bereichen weiterhelfen. “



SONJA.    
Ehemalige Rechtsreferendarin bei der BMW Group

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